Wir Schwerhörigen müssen vor allem möglichst selbstständige, im gewissen Sinne unabhängige Leute werden. Nur nicht auf Schritt und Tritt die Begleitung eines Dolmetschers oder die Beobachtung eines Mitleidigen, der bei dem kleinsten Missverständnis beflissen ist, helfend beizuspringen.
(Margarethe von Witzleben)

 

Wem ist heute noch der Name Margarethe von Witzleben ein Begriff? In der breiten Öffentlichkeit sicher so gut wie niemandem. Und selbst unter Menschen mit Hörschädigung dürfte der Name kaum geläufig sein. Dabei war sie es, die 1901 in Berlin den ersten Landesverband für Menschen mit Hörschädigung gründete.

Mit der Margarethe von Witzleben Gemeinschaftsstiftung möchten wir zum einen, das Andenken an Margarethe von Witzleben bewahren. Zum anderen soll die Arbeit, die sie Ende des 19. Jahrhunderts begonnen hat, in ihrem Sinne fortgeführt und an die jeweils aktuellen Entwicklungen im Bereich der Hörgeschädigten-Selbsthilfe angeglichen werden. Und da hat sich in den vergangenen 119 Jahren doch so einiges getan!

Mittlerweile leben wir in einer Zeit, in der schwerhörige und ertaubte Menschen dank moderner technischer Hörhilfsmittel eine ungleich bessere Chance als früher haben (wieder) zu hören und damit wieder uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Zudem sind medizinische Betreuung und Nachsorge um ein Vielfaches besser als vor über 150 Jahren, zu jener Zeit, als Frau von Witzleben wirkte. Doch kann Technik keinesfalls den Austausch und die Kommunikation untereinander ersetzen.

Im Bereich Selbsthilfe für Hörgeschädigte und ertaubte Menschen leisten Organisationen wie der Deutsche Schwerhörigenbund (DSB) mit seinen Landesverbänden und Ortsvereinen wertvolle Dienste.

Mit der Witzleben Gemeinschaftsstiftung wollen wir in sozialer, technischer, aber auch rechtlicher Hinsicht bundesweit Initiativen, Einrichtungen und Projekte fördern, die eine nachhaltige Verbesserung der Situation schwerhöriger und ertaubter Menschen zum Ziel hat. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn das „stifterische Engagement“ möglichst vieler Personen und Interessengruppen in Form einer Spendergemeinschaft gebündelt wird.

Deshalb wollen wir Projekte für Menschen mit einer Hörminderung oder auch stiftungseigene Projekte finanziell unterstützen.  Unsere Zuwendungen sollen vorrangig Vereinen und Organisationen wie dem Deutschen Schwerhörigenbund und/oder seinen rechtlich selbstständigen Untergliederungen zugutekommen, die hörgeschädigte Personen betreuen oder deren Interessen vertreten, um ihre Situation zu verbessern.

Auch unsere Kampagne Aktion 100 PLUS hat das Ziel, ganz verschiedene Maßnahmen und Projekte zugunsten der Selbsthilfe schwerhöriger und ertaubter Menschen weiter zu fördern, um die Thematik noch weiter ins Bewusstsein der Öffentlichkeit in Deutschland zu rücken. Deshalb haben wir zum einen auf bundesweiter Ebene den Sozialfonds Hören gestartet , zum anderen in Berlin das HörBIZ. Beide sollen den Projekten des Deutschen Schwerhörigenbundes zugute kommen.

 

INFO

Margarethe von Witzleben, seit ihrer frühen Jugend selbst hörgeschädigt, war die Begründerin der Schwerhörigen-Selbsthilfe in Deutschland. Die Gemeinschaftsstiftung allerdings wurde erst im Jahr 2000 von Annelies und Botho Streithorst sowie Renate und Adolf Becker in Berlin gegründet. Mit ihr soll das Andenken an Freifrau von Witzleben bewahrt und zugleich in ihrem Sinne die Situation der Schwerhörigen und Ertaubten in Deutschland nachhaltig verbessert werden.

 

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